Drogenschmuggler bevorzugen neuerdings Fuerteventuras Westküste

Seit der Einführung des „Integrierten Systems zur Grenzüberwachung“, das vor allem die Afrika zugewandte Ostküste Fuerteventuras mit Radar und Wärmebildkameras überwacht, wählen Drogenschmuggler bevorzugt die Westküste der Insel, um ihre illegale Fracht anzulanden. Hauptaufgabe des Überwachungssystems war ursprünglich die Reduzierung der illegalen Einwanderung.

Doch seit kaum noch Flüchtlinge in ihren armseligen „pateras“ nach Fuerteventura übersetzen, erschwert das System nun den „narcopateras“, wie die hoch motorisierten Schlauchboote der Drogenschmuggler genannt werden, ihre „Arbeit“. Der Umweg über die weniger stark überwachte und kaum bewohne Westküste ist für die Schmugglerbanden aufgrund der oft hohen Wellen und felsigen Küsten lebensgefährlich, aber das Risiko entdeckt zu werden, sinkt durch die neue Strategie deutlich.

So gelang es dann auch einem Schmugglerboot in der Nacht zum 1.07.2010, unbemerkt an der Playa de Jarugo an der nördlichen Westküste Fuerteventuras anzulanden, wo aufgrund der gefährlichen Bedingungen jedes Jahr mehrere Menschen ihr Leben verlieren. Das rund 6 Meter lange Schlauchboot wurde erst am Morgen darauf verlassen am Strand gefunden. Die Besatzung hatte natürlich schon längst das Weite gesucht und ihre illegale Fracht und die Motoren mitgenommen. Am Strand hatten die mutmaßlichen Drogenschmuggler nur nasse Kleidung und Schuhe, Ladegeräte für Mobiltelefone sowie leere Verpackungen von Lebensmitteln mit arabischer Aufschrift zurückgelassen. Die Hülle des Schlauchbootes hatten sie vor ihrer Flucht vermutlich selbst zerschnitten. Noch am selben Morgen gelang es der Guardia Civil Presseberichten zufolge, einen der mutmaßlichen Schmuggler in Corralejo festzunehmen.

Anhand der Kleidung mutmaßt die Polizei, dass drei Personen an Bord waren. Außerdem mussten die Schmuggler Unterstützung durch Bandenmitglieder an Land gehabt haben, die die Landungszone überwachten, bei der Anlandung halfen, trockene Kleidung bereithielten und die heiße Ware, die Motoren und die Bootsbesatzung abtransportierten.

Der Strand von Jarugo wird von den Einwohnern von Tindaya und Puerto del Rosario zum Campen benutzt. In der Nacht der Anlandung waren drei Campingzelte und ein Wohnwagen in der Bucht aufgebaut, allerdings übernachtete niemand dort.

Die Polizei fahndet nach den mutmaßlichen Drogenschmugglern.

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