Sensationeller archäologischer Fund in Jandía: Auf den Spuren der Ureinwohner

Auf Fuerteventura wird zurzeit ein sensationeller archäologischer Fund untersucht. Bereits vor rund einem Jahr hatte ein Ziegenhirte in einer kleinen Höhle Reste eines menschlichen Schädels entdeckt und die Polizei informiert. Forensische Untersuchungen der Guardia Civil, die in solchen Fällen zuständig ist, ergaben, dass es sich um einen archäologischen Fund handelte.

 

Bislang konnten Knochen dreier Individuen sichergestellt werden. Dabei handelt es sich um zwei Erwachsene und ein Kind. Außerdem wurden weitere wertvolle kulturelle Gegenstände wie Keramiken gefunden, die den Verdacht nahelegen, dass es sich um eine Begräbnisstätte handelt. Erhärtet wird der Verdacht dadurch, dass die Stätte mit einer Steinkonstruktion begrenzt ist. Damit wurde zum ersten Mal seit 1979 eine Begräbnisstätte der Ureinwohner Fuerteventuras gefunden. Durch die seitdem deutlich verbesserten wissenschaftlichen Methoden der Untersuchung solcher Stätten hoffen die Forscher nun, viel Aufschluss über das Leben der „Majos“, wie die Ureinwohner der prähispanischen Epoche auf Fuerteventura genannt werden, erhalten zu können.

Die vom Cabildo (Inselregierung) beauftragte Fachfirma „Tibicena“ hat während der zweiten Phase der Ausgrabungsarbeiten bereits hunderte von Knochenelementen, darunter auch Zahnsegmente sowie zwei „Perlen“ einer Kette gefunden. Dabei handelt es sich natürlich nicht um echte Perlen. Es sind zylindrische, durchbohrte Elemente aus einem derzeit noch nicht näher bezeichneten Material.

Von den Zahnelementen erhoffen sich die Forscher weiteren Aufschluss darüber, wie die Majos sich ernährten.

Die Fundstücke werden nach ihrer Bergung und Katalogisierung weiteren Untersuchungen unterzogen werden. So wird erstmals (bei einer auf Fuerteventura gefundnen menschlichen Grabstätte) die Radiokarbonmethode zur Altersbestimmung eingesetzt werden. Damit können die Forscher zeitlich sehr genau bestimmen, wie alt die Knochen tatsächlich sind. Außerdem wird man versuchen, DNA aus den Knochen zu entnehmen um auf den Verwandtschaftsgrad zwischen den gefundenen Individuen schließen zu können. Aus den DNA-Proben könnten sich natürlich auch noch weitere Schlüsse ziehen lassen, die z.B. den Verwandtschaftsgrad von heute noch auf Fuerteventura lebenden Familien mit den Majos betreffen.

Die Ausgrabungsarbeiten werden fortgeführt, bis der Grund der Höhle erreicht sein wird. Dementsprechend hoffen die Forscher, vielleicht noch auf weitere Fundstücke zu stoßen, die weiteres Licht in die Lebensweise und die Herkunft der Majos auf Fuerteventura bringen könnten.

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