Fuerteventura greift nach den Sternen! Sterne-Gucken als neue Touristenattraktion

Urlaubern muss man etwas bieten! Und da wir auf Fuerteventura meist klare Nächte haben, die einen ungetrübten Blick in den Sternenhimmel erlauben, glauben die Verantwortlichen für den Tourismus, dass die Einrichtung von „didaktisch aufbereiteten und zugänglichen Aussichtspunkten, an denen Bürger und Besucher die Sterne beobachten können“ ein tolles Zusatzangebot für den Tourismus sei.

„Ergänzende Aktivitäten und die Segmentierung der Märkte sind die Schlüssel in der Entwicklung des internationalen Tourismussektors“. In dieser Überzeugung haben die Inselverwaltung von Fuerteventura sowie die Gemeindeverwaltung von Pájara anlässlich des Internationalen Astronomiekongresses Kontakt mit Wissenschaftlern aufgenommen, um die Einrichtung solcher „miradores de estrellas“ zu erörtern. Schließlich passt das ja auch gut zu der Idee, Fuerteventura als Ziel für „Ökotourimus“ zu positionieren.

Solche „Sternguck-Einrichtungen“ gibt es bereits an anderen Orten. Die technische Ausstattung, die dem Publikum zur Verfügung steht, ist recht einfach und ermöglicht einen spielerischen Kontakt mit dem Sternenhimmel. Einzige Voraussetzung ist ein klarer Himmel ohne „Lichtverschmutzung“, was auf Fuerteventura vielerorts gegeben ist.
Sicher ist jede Initiative, die Fuerteventura für Touristen interessanter und attraktiver macht, zu begrüßen. Doch sollten die Verantwortlichen nicht lieber erst einmal Bestehendes ausnutzen und verbessern, bevor man nach den „Sternen“ greift?

Uns haben viele Zuschriften von Urlaubern erreicht, die den Wegfall der „blau-gelben“ Busse im Süden Fuerteventuras bedauert haben. Eine Verbesserung des Busverkehrs würde die Attraktivität Fuerteventuras für alle Urlauber, nicht nur für die des –wahrscheinlich recht kleinen- Segments der „ökologisch ausgerichteten Sternenbeobachter“ verbessern, und gleichzeitig auch der lokalen Bevölkerung einen echten Mehrwert bieten.

Beim Stichwort „mirador“ fällt einem natürlich auch gleich der „Mirador Morro Velosa“ im Gemeindegebiet von Betancuria ein, der nach monatelang verzögerten Bauarbeiten und Baukosten im 6-stelligen Bereich zwar angeblich fertig gestellt, aber dennoch nicht für das Publikum geöffnet ist. Er soll den Besuchern das Thema „aride Ökosysteme auf Fuerteventura“ näher bringen. Dieser „mirador“ liegt auf einer der wahrscheinlich attraktivsten und meist frequentierten Ausflugsrouten Fuerteventuras und könnte Ziel für viele zehntausende Besucher sein, so wie er es schon vor seinem Umbau war. Dieser Aussichtspunkt müsste aufgrund der möglichen hohen Besucherzahl eigentlich sehr profitabel zu betreiben sein, wenn man sich nicht völlig blöd anstellt. Und aufgrund seiner exponierten Lage wäre er auch nicht nur für ein kleines, spezielles Marktsegment attraktiv, sondern für ein sehr breites Publikum.

Touristen kennen kein Wochenende. Daher ist es schwer verständlich, warum Museen und andere von der öffentlichen Hand betriebenen Attraktionen an Sonntagen geschlossen bleiben; auch für viele Einheimische wäre dies der einzige Tag, an den sie den Museen einen Besuch abstatten könnten. Wie genau die „miradores de estrellas“ aussehen sollen, wissen wir nicht, aber es ist anzunehmen, dass eine solche Einrichtung durch Personal betreut werden muss. Uns ist ein Rätsel, wie das nachts funktionieren soll, wenn man es bei den bestehenden Einrichtungen nicht einmal an den Wochenenden tagsüber schafft?

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2 Kommentare

  1. Es gibt einige sehenswerte Möglichkeiten auf der Insel,teilweise schlecht zu erreichen wegen der Strassenverhältnisse, z.B. Leuchtturm El Cotillo, oder nur mit Jeep, Museum Faro de Jandia (war bei meinem letzten Besuch Anfang März ebenfalls gechlossen,auch das Cafe daneben hab ich noch nie geöffnet gesehen), oder wie beim Mirrador Morro Velosa ewig geschlossen, obwohl alleine die Aussicht von dort oben grandios ist und er wie im Artikel erwähnt auch von einer attraktiven Touristenroute gut zu erreichen ist.Ich hab den Eindruck es wird mehr Wert auf touristische Einkaufsfallen gelegt, die Einzigartigkeit der Insel kommt zu kurz.

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