Vulkanausbruch auf La Palma: über 5.000 Menschen evakuiert

Involcan_Temperatur_Messung

Seit der Vulkan auf La Palma um 15.12 Uhr des 19.09.2021 ausgebrochen ist, sind auf der Isla Bonita über 5.000 Menschen evakuiert worden. Es handelt sich dabei um Bewohner der Zonen von El Paso, Tazacorte und Los Llanos de Aridane. Auch rund 500 Touristen sollen unter den Evakuierten sein.

Die Behörden hatten bereits am Vormittag des 19.09.21 mit der vorsorglichen Evakuierung von Personen mit eingeschränkter Mobilität im Bereich von El Paso begonnen. Nachdem der Vulkan am Nachmittag ausgebrochen war, wurde sofort die Evakuierung der gesamten Zone angeordnet. Beamte der Guardia Civil, der Policia Nacional, Policia Local, des Cabildo von La Palma und Personal der entsprechenden Gemeinden und des Zivilschutzes sorgten gemeinsam für eine koordinierte Evakuierung in Rekordzeit.

Glücklicherweise waren alle Notfallpläne seit den ersten Anzeichen, die auf einen Ausbruch hinzeigen konnten, erneut überarbeitet und aktualisiert worden. Die Behörden hatten die Bevölkerung schon Tage zuvor gebeten, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Auch wenn kaum ein Experte tatsächlich damit gerechnet hatte, dass der Ausbruch tatsächlich so schnell kommen würde.

La Palma: Aktueller Stand

Zur Zeit gibt es zwei Fissuren, die etwa 200 Meter voneinander entfernt sind. Aus acht Schloten tritt Lava aus, die sich unaufhaltsam ihren Weg ins Tal bahnt. Der Ausbruch erfolgte im Gebiet von Cumbre Vieja, genauer gesagt bei Cabeza de Vaca. Die Lava hat in der Nähe der Schlote eine Temperatur von 1075°C, wie Wissenschaftler des Involcan (Instituto Volcanico de Canarias) gemessen haben.

Nach Berichten soll sich die Lava bis zu sechs Meter und höher auftürmen. Sie begräbt unter sich, was sich nicht fortbewegen kann. Mehrere Häuser sind bereits unter der Lava begraben worden. Die Angaben zu den betroffenen Häusern schwanken zur Zeit zwischen 100, von denen der Präsident der kanarischen Inseln, Angel Victor Torres am Abend des 19.09.2021 gesprochen hatte und ca. 20 Häusern, von denen der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez am Morgen des 20.09.2021 im kanarischen Fernsehen sprach. Je weiter die Lava sich ihren Weg bahnt, umso mehr Häuser, Fincas und Anpflanzungen wird die Lava unter sich begraben. Wie weit sie sich ausbreitet, bleibt abzuwarten. Experten gehen aber davon aus, dass sich die Lava ihren Weg bis zur Küste bahnen wird.

Wie lange wird der Vulkan auf La Palma Lava spucken?

Diese Frage können die Experten nicht beantworten. Dazu ist es noch zu früh. Der letzte Vulkan, der 1971 auf La Palma ausgebrochen war, hatte nur ca. drei Wochen Feuer gespuckt. Das ist nichts im Vergleich zum Vulkanausbruch auf Lanzarote im Bereich des heutigen Nationalparks Timanfaya. Dort hatte der Ausbruch 6 Jahre gedauert.

Der Koordinator des Vulkan Institut der Kanaren (Involcan), Nemesio Pérez sprach in einem Interview mit Cadena Ser von „mehreren Wochen bis zu wenigen Monaten“, die der aktuelle Vulkanausbruch auf La Palma dauern könne.

Der Vulkan Teneguía, der im Oktober vor 50 Jahren auf La Palma ausgebrochen war, hatte vergleichbar wenig Schaden angerichtet. Nur wenige Häuser wurden seinerzeit in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings befindet sich dieser Vulkan auch viel dichter an der Küste. Außerdem gab es vor 50 Jahren ein Todesopfer zu beklagen. Ein Tourist hatte sich, trotz des eingerichteten Bannkreises um den Vulkan, der nicht betreten werden sollte, zu dicht an den Vulkan herangetraut. Er starb an einer Vergiftung durch Gase, die aus dem Vulkan austraten.

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