Fuerteventura Corona: 7-Tage-Inzidenz irgendwo zwischen 653 und 1.630, oder gar viel höher?

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Viele Menschen machen ihre Urlaubsplanung derzeit offenbar von der Entwicklung der „Zahlen auf Fuerteventura“ abhängig. Fast täglich erreichen uns in der Redaktion Anfragen mit der Bitte um eine Einschätzung der individuellen Reisemöglichkeiten.

Das ist mehr als verständlich, denn von der Corona-Situation hängt zum einen die persönliche Risikobewertung ab: Wie hoch ist das Risiko, dass ich mich auf Fuerteventura mit Corona anstecke?

Zum anderen hängen die Maßnahmen, die die kanarische oder die spanische Regierung für die Zeit des geplanten Aufenthalts oder die deutsche Regierung für die Rückreise anwenden, ebenfalls von der Entwicklung der Zahlen ab.

Doch wie ist die aktuelle Corona-Situation auf Fuerteventura zurzeit tatsächlich?

Fuerteventura erlebt zurzeit, wie alle anderen Kanarischen Inseln und auch ganz Spanien im offiziellen Sprachgebrauch die 6. Corona-Welle.

Schon in der zweiten Kalenderwoche 2022 gab es laut Variantenbericht des spanischen Gesundheitsministeriums in Spanien praktisch kein Delta mehr. In 92,5% der in ganz Spanien zufällig ausgewählten, sequenzierten Proben, wurde die Omikron-Variante nachgewiesen.

Auf den Kanaren lag der Omikron-Anteil sogar bei 96,4%. Es gibt zwar keine amtlichen Angaben über den Omikron-Anteil auf den einzelnen Kanarischen Inseln. Aber man darf Annehmen, dass sich die Lage auf Fuerteventura nicht wesentlich anders verhält als auf den anderen Inseln.

Ebbt die Omikron-Welle auf Fuerteventura bereits ab?

Anders als in Deutschland scheint die „Omikron-Welle“ auf den Kanaren aber bereits deutlich abzuebben. Diesen Schluss lassen zumindest die offiziellen Zahlen der kanarischen Gesundheitsbehörde zu. Danach hatte die 7-Tage-Inzidenz auf Fuerteventura am 13.01.2022 bei 1.504 ihr absolutes Maximum erreicht. Seitdem sinkt sie kontinuierlich und liegt 14 Tage später, am 27.01.2022, bei nur noch 653.

Auf praktisch allen anderen Kanarischen Inseln, insbesondere auf den größeren, sieht der Verlauf der 7-Tage-Inzidenz sehr ähnlich aus.

Corona Omikron Welle Fuerteventura Kanaren
Fuerteventura Corona: 7-Tage-Inzidenz irgendwo zwischen 653 und 1.630, oder gar viel höher? 4

Auf den Zahlen der kanarischen Gesundheitsbehörde basieren auch die Coronamaßnamen („Coronaampel“) der kanarischen Regierung. Danach befindet sich Fuerteventura zurzeit in Phase „rot“.

Betrachtet man jedoch die Meldungen der täglichen Neuinfektionen der „Area de Salud de Fuerteventura“ und errechnet daraus die 7-Tage-Inzidenz, so ergibt sich ein anderes Bild. Nach diesen Zahlen müsste die 7-Tage-Inzidenz auf Fuerteventura bei 1.630 liegen. Außerdem bewegt sich die so errechnete 7-Tage-Inzidenz in den letzten 7 Tagen eher seitwärts oder gar leicht nach oben, in keinem Fall jedoch so deutlich nach unten wie nach den Zahlen der kanarischen Gesundheitsbehörde.

Woher kommt diese extreme Abweichung bei den Corona-Zahlen auf Fuerteventura?

Über die Schwierigkeit, die „richtigen“ Corona-Zahlen anzugeben, hatten wir bereits im April 2020 geschrieben. Vieles aus diesem Artikel („Die Qual der Zahl“) ist heute noch gültig.

Die kanarische Gesundheitsbehörde ordnet die Fälle geographisch anhand des Ausstellungsortes der spanische Versicherungskarte. Ein Urlauber aus Madrid, der auf Fuerteventura positiv getestet wird, geht in die Fallzahlen von Madrid ein. Ein Student aus Fuerteventura, der in Madrid studiert und dort positiv getestet wird, wird dagegen als Fall auf Fuerteventura gezählt.

Die „Área de Salud de Fuerteventura“, also der Verwaltungsbezirk aller Gesundheitseinrichtungen auf Fuerteventura, gibt dagegen die Zahl der Fälle von Personen an, die auf Fuerteventura positiv getestet werden. Darin enthalten sind z.B. auch Urlauber, die keine spanische Gesundheitskarte haben und somit nach dem System der kanarischen Gesundheitsbehörde keiner Insel zugeordnet werden können.

Eine Erklärung für die extreme Abweichung zwischen den beiden Erhebungsmethoden könnte also sein, dass zurzeit auf Fuerteventura viele Urlauber bzw. Nicht-Residente positiv getestet werden.

Hohe Dunkelziffer?

Die kanarische Regierung hat zum Jahreswechsel ihre Teststrategie geändert. Seitdem werden praktisch nur noch Personen mit Symptomen getestet. Das gilt auch für enge Kontaktpersonen. Die Nachverfolgung und Testung konzentriert sich überwiegend auf Personen aus Risikogruppen.

Daher dürften asymptomatische Infizierte auf Fuerteventura kaum noch entdeckt werden und entsprechend auch nicht mehr in die Statistik eingehen. Daher sind die jetzigen Inzidenzwerte kaum noch sinnvoll mit denen aus der Zeit vor 2022 vergleichbar.

Personen, die aus welchem Grund auch immer ins Krankenhaus kommen, werden immer auf Corona getestet. Daher ist es auch gut möglich, dass der ein oder andere Patient, der als „Covid-Patient“ im Krankenhaus geführt werden, aus einem ganz anderen Grund dort ist. Doch auch solche Patienten ohne Corona-Symptome bedeuten für das Krankenhaus einen erheblichen Mehraufwand, da sie isoliert werden müssen, um andere vulnerable Patienten und das Krankenhauspersonal zu schützen.

Situation im Krankenhaus auf Fuerteventura

Auf Fuerteventura waren am 27.01.2022 insgesamt 12 Personen mit Corona im Krankenhaus, davon zwei auf Intensivstation an der künstlichen Beatmung.

Seit Anfang des Jahres 2022 sind auf Fuerteventura 5 Personen mit oder an Corona verstorben. Seit Beginn der Pandemie wurden auf Fuerteventura insgesamt 28 Coronatote registriert.

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6 Kommentare

  1. Hallo
    Die hohe Dunkelziffer gibt es doch mittlerweile überall, auch in Deutschland!

    Wir sind vor einer Woche von unserem Fuerteventura-Urlaub zurück gekommen.
    Ich kann nur sagen, dass sich gerade das Personal in den Hotels sich vorbildlich verhält; wir haben nie einen ohne Maske gesehen. Oft konnte man beobachten, das sich auch noch nach jedem Kontakt die Hände desinfiziert wurden.👍

    Das Problem sind eher die Urlauber, die versuchen bei jeder Gelegenheit die Maske vom Gesicht zu nehmen, auch tragen diese in der Öffentlichkeit auf den Straßen nur selten eine, obwohl aktuell vorgeschrieben.

    Wir haben die Zeit genossen, trotz Calima und Sturm, versuchten uns einfach etwas von der „Masse“ fern zu halten, was ja bei der aktuellen Auslastung nicht sehr schwer ist. Vielleicht mal nicht zur Hauptzeit ans Buffet und dort auch mal die Markierungen zur Laufrichtung und Abstand beachten, es gibt genug für alle!

    Unser Sicherheitsempfinden war nicht schlechter wie in Deutschland.

    Im Juni kommen wir wieder für zwei Wochen, freuen uns schon drauf.

    Grüße aus Hessen

  2. Hallo Team FZ,
    ich lebe dauerhaft seit 16 Jahren auf der Insel. Berufsbedingt, unabhängig von der täglichen Presse, habe ich täglich mit verschiedenen Nationen innerhalb Europas zu tun. Eine Botschaft ist ganz wichtig: Alle genießen ihren Aufenthalt und relativ entspanntem Umgang mit Covid 19. Einschränkungen merke ich, wie auch viele Urlauber an wenigen Minuten am Tag. Herz, was willst du mehr. VG Jörg

  3. Wonach richtet es sich jetzt eigentlich, wann die Warnstufe wieder auf gelb oder grün wechselt? Welche Zahlen werden dafür herangezogen, und wie oft wird dazu von welchem Gremium entschieden?
    Hintergrund: In Stufe rot änderte sich in den meisten Hotels fast nichts, im Vergleich zu gelb, ausser, dass sämtliche Unterhaltung (z.B.Live-Musik am Abend) komplett EINGESPART wurde. Wir waren im November /Dezember 3 Wochen an der Costa Calma und haben die Herabstufung von grün auf gelb erlebt.
    Die Gästezahl wurde etwas geringer, ABER mind. im gleichen Maß wurden Flächen im Speisesaal reduziert und auch Personal eingespart. Das ist sicherlich nicht Sinn der Regelung. Mehr Platz und Abstände wurden absolut nicht geschaffen. Wir haben auch mit Gästen aus anderen Hotels gesprochen, wo es ähnlich gehandhabt wurde. Da fühlt man sich als Stammgast und langjähriger Fuerte-Fan deutlich veräppelt.
    Was nützen strenge Regelungen für Hotels, wenn die Transferbusse randvoll sind????? Das ist kein öffentlicher Nahverkehr, für den durchaus andere Regelungen geschaffen sein können.
    Schade, aber ohne Transparenz machen wir vorerst woanders Urlaub, als auf den Kanaren.

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