Krankes Besatzungsmitglied vor Fuerteventura per Hubschrauber von Handelsschiff evakuiert

Helimer-Rettungshubschrauber

Ein medizinischer Notfall an Bord eines Schiffes auf hoher See stellt alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Glück im Unglück hat man als verletzte oder erkrankte Person dann, wenn die Situation richtig ernst ist und man in Reichweite eines Hubschraubers ist.

Dieses Glück hatte am Karfreitag 2022 ein Besatzungsmitglied des Frachtschiffs „Doro“, das unter der Flagge Guyanas fährt. Gegen 13:00h kontaktierte das Schiff die Seerettung in Las Palmas de Gran Canria, um eine telemedizinische Konsultation für eine erkrankte Person anzufordern.

Der Arzt, der die Ferndiagnose stellte, kam zu dem Schluss, dass ein medizinischer Notfall vorlag und der Patient dringend evakuiert werden musste. Daher entsendete die Zentrale der Seerettung den Helikopter Helimer 201 zu dem Frachtschiff, das sich östlich von Fuerteventura rund 46 Kilometer von der Küste entfernt befand.

Gegen 14:30h nahm der Hubschrauber den Patienten an Bord und flog ihn zum Inselkrankenhaus von Fuerteventura in der Hauptstadt Puerto del Rosario.

Beim Eintreffen des Hubschraubers war der Mann bei Bewusstsein und zumindest äußerlich in gutem Zustand. Welche Symptome der Mann aufwies bzw. welche Art von medizinischem Notfall vorlag, wurde nicht bekannt gegeben.

Centro Radio Médico des Sozial-Instituts der Marine (ISM)

Seit 1979 gibt es das „Centro Radio Médico“ des Sozial-Instituts der Marine.

Der Dienst steht Seeleuten in aller Welt rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr für Beratung in medizinischen Fragen an Bord, vor allem natürlich bei Notfällen, zur Verfügung. Der Dienst des „Centro Radio Médico“ gilt als Pionier der Telemedizin.

Während die Kommunikation in der Anfangszeit nur per Seefunk stattfinden konnte, stehen den Ärzten heute neben Kurzwellen- und Mittelwellenfunk die Möglichkeiten der Satellitentelefonie und sogar der Videoübertragung per Satellit zur Verfügung. So kann das 8-köpfige Ärzte-Team von der Zentrale in Madrid aus medizinische Notfälle in der ganzen Welt betreuen.

Dabei ist es auch völlig egal, unter welcher Flagge das Schiff fährt oder welcher Nationalität der betroffene Patient ist. Die telemedizinische Dienstleistung steht allen Seeleuten weltweit offen und wird kostenlos zur Verfügung gestellt.

Um die Arbeit der Telemediziner zu vereinfachen, müssen die Schiffe in Abhängigkeit ihrer Art und ihres Einsatzgebietes standardisierte medizinische Notfallkoffer mit Medikamenten, Verbandsmaterial und sonstigem medizinischem Zubehör sowie ein bebildertes Notfallhandbuch an Bord haben.

Rund 75% der Anfragen beziehen sich auf Erkrankungen, 25% sind Unfälle.

86% der Notrufe stammen von Fischerbooten, 13% von Handelsschiffen und 1% von sonstigen Schiffen wie z.B. Sportbooten.

Obwohl der Dienst allen Schiffen zur Verfügung steht, fahren rund 85% der Schiffe, von denen die Hilfegesuche kommen, unter spanischer Flagge.

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2 Kommentare

  1. „Der Arzt, der die Ferndiagnose stellte, kam zu dem Schluss, dass ein medizinischer Notfall vorlag und der Patient dringend evakuiert werden musste.“

    Der arme Kerl! Wie muss man sich das vorstellen, wenn eine Person evakuiert wird? Wird die ganze Luft aus seinen Lungen gesaugt?

    nix für ungut und frohe Ostern!
    Hans Neuman

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