Bruch einer Hauptwasserleitung auf Fuerteventura sorgt für Unterbrechungen der Wasserversorgung

Rohrbruch-Fuerteventura

Das System der Wasserversorgung auf Fuerteventura ist aufgrund jahrelanger Vernachlässigung marode. Die Leitungen sind löchrig wie ein Schweizer Käse. Und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auf dem wichtigsten Leitungsabschnitt zwischen der Meerwasserentsalzungsanlage in Puerto del Rosario und dem Hauptwasserspeicher in La Herradura erneut zu einem Rohrbruch kommen würde.

Diese zu erwartende Ereignis ist am 12. Juli 2022 wieder einmal eingetreten. Eine mehrere Meter hohe Wasserfontäne spritze neben der Umgehungsstraße der Hauptstadt Fuerteventuras aus dem Boden und bildete so ein weithin sichtbares Mahnmal für den Zustand der Wasserversorgung auf Fuerteventura.

Als ob die erschreckenden Bilder der Wasserfontäne nicht ohnehin schon die Runde in den sozialen und digitalen Medien gemacht hätte, informierte die Inselregierung (Cabildo) von Fuerteventura im Namen des Wasserversorgungsverbandes (CAAF) am Nachmittag des 12. Juli auf ihrer Webseite über den Rohrbruch. Als Grund für die Havarie gab sie die „Fragilität, die die Materialien der Rohrleitungen aufgrund ihrer Obsoleszenz aufweisen,“ an.

Wie schon bei vorangegangenen Rohrbrüchen auf demselben Leitungsabschnitt muss die kaputte Stelle nun wieder aufwändig repariert werden. „Während der Reparaturarbeiten werde es zu einigen Unterbrechungen der Wasserlieferungen kommen, da es sich um die Hauptleitung zu den Zentralspeichern handele“, informiert das Cabildo in der Pressemitteilung.

Das CAAF bittet die Bürger um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten und empfiehlt den Verbrauchern, ihre Installationen zu überprüfen und das korrekte Funktionieren ihrer privaten Wasserreserve-Systeme sicherzustellen.

CAAF meldet Vollzug der Reparatur

In der Nacht zum 13.07.2022 soll der Schaden bereits durch Mitarbeiter des CAAF behoben worden sein. Allerdings müssen die für die Reparatur verwendeten Materialien erst aushärten, bevor die Leitungen wieder mit Wasser gefüllt und unter Druck gesetzt werden können. Dies soll gegen Mittag des 13. Juli so weit sein. Bis jedoch alle Zonen wieder versorgt werden, kann es einige Tage dauern. So hatte das CAAF es zumindest nach dem letzten Rohrbruch bekannt gegeben.

Marode Leitungen sollen durch neue ersetzt werden

Ende Februar 2022 hatte die Inselregierung von Fuerteventura den Bau einer neuen, knapp 5 Kilometer langen Wasserleitung öffentlich ausgeschrieben, die diesen wichtigen und gleichzeitig extrem maroden Teil des Wassernetzes ersetzen soll. Immerhin stammen die existierenden Leitungen aus den Jahren 1992 bzw. 1999 und haben somit teilweise bereits 30 Jahre auf dem Buckel.

Der Zuschlag erfolgte dann im Mai 2022 für etwas mehr als 3 Mio. Euro.

Der Baubeginn wurde am 16. Juni 2022 gefeiert. Die Fertigstellung ist für April 2023 vorgesehen.

Das Peinliche daran: die erste Version des Projekts für die Erneuerung dieses Netzabschnittes liegt bereits seit 2013 in den Schubladen der Verantwortlichen.

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11 Kommentare

  1. In Hessen gibt es 100 Jahre alte Wasserleitungen. Die vor einigen Jahrzehnten verlegten halten aber nicht mehr so lang, es wurde am Material gespart.

    Die Römer könnte man fragen, die hielten Jahrhunderte

    Aber was wirklich hilft, ist Redundanz, ein Netz, sodass man auch mal was umleiten und warten kann. Scheint den Spaniern nicht bekannt zu sein, wenn eine einzige geplatzte Leitung solche Auswirkungen hat…

    Thomas könnte ja mal was schreiben über die Art der Leitungen, die existierenden und die neuen, die jetzt kommen sollen. Sind die überirdisch, unterirdisch, aus welchem Material, warum gibt es kein Netz usw.

  2. Viele millionen Euros für einen „Drohnen – Flugplatz“ ausgeben, aber nicht in der Lage sein, seiner eigenen Bevölkerung die erforderliche Grundversorgung mit Wasser und Strom zu gewährleisten. In welcher Welt leben diese Politiker.

    • In derselben Welt wie unsere, die Atomkraftwerke abschalten, dafür Gas verstromen, gleichzeitig aber Gasnotstand Stufe 2 ausrufen. Die Fachkräfte aus Drittweltländer importieren wollen, während gleichzeitig die eigenen Fachkräfte nicht arbeiten dürfen, weil sie „ungeimpft“ sind. Und vieles, vieles mehr.

      Sogar in der Schweiz rasender Irrsinn: Swiss streicht Flüge, hat aber zahlreiche „ungeimpfte“ Piloten und Flugbegleiter gekündigt und verweigert die Wiedereinstellung.

      Sri Lanka ist uns einen Schritt voraus, aber da kommen wir auch noch hin. Mal sehen ob das in Deutschland dann auch so unblutig ausgeht…

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