Pájara meckert über gewähltes Fuerteventura-Strandfoto für Messestand der Kanaren auf ITB

Plakat-Fuerteventura-ITB-Berlin

Das Strandfoto von Fuerteventura, das die Kanarische Regierung für den gemeinsamen Messestand der Kanarischen Inseln auf der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin ausgewählt hat, sorgte für heftige Kritik aus der Gemeinde Pájara. In einer Pressemitteilung vom 07. März 2023 kündigte die Gemeinde an, eine Beschwerde bei der kanarischen Regierung einzulegen.

In der Pressemitteilung erklärt der Bürgermeister von Pájara, Pedro Armas, dass die „Consejería de Turismo“ (vergleichbar Tourismusministerium) der kanarischen Regierung ein Foto der „Playa de Esquinzo“ [im Nord-Westen Fuerteventuras] gewählt hat. Dieser Strand sei schwer zugänglich, verfüge über über keine Serviceinfrastruktur [wie z.B. Rettungsschwimmer, Toiletten etc.] und sei wenig für die Ansprache des deutschen Marktes bzw. für Urlauber geeignet ist, sondern eher für die Einwohner, die die Umgebung auf Fuerteventura bereits kennen.

Armas stellte klar, dass man „nicht dagegen sei, ganz im Gegenteil, dass Strände in anderen Zonen Fuerteventuras beworben“ würden, zumal wir über wunderbare weltbekannte Orte verfügen wie Corralejo, Gran Tarajal, Cofete oder El Castillo. „Dennoch glauben wir, dass die Auswahl aus Sicht des Tourismus und des Verkaufs nicht richtig war, was die Präsentation von Fuerteventura auf der ITB in Berlin abwertet“, erklärt Armas weiter.

Erst kürzlich habe die Internetplattform Tripadvisor die Playa de Sotavento als den 9.-besten Strand Europas ausgezeichnet und dieser sei ein Beispiel für einen der Strände, die wegen ihrer Eigenschaften wie Sicherheit, Erreichbarkeit und Schönheit besser geeignet gewesen wären, um die Tourismuswerbung für Fuerteventura auf der ITB richtig zu orientieren.

Viel Lärm um Nichts?

Das Foto der Playa de Esquinzo an der Nordwestküste von Fuerteventura ist sicher kein hässlichen oder gar abstoßendes Foto. Dennoch ist die Playa de Esquinzo kein Strand, den man typischerweise in Reisekatalogen erwarten würde. Allerdings haben Strände wie die Playa de Esquinzo genau wie z.B. auch die Playa del Viejo Rey in La Pared durch ihre Wildheit und Abgeschiedenheit einen besonderen Reiz, der durchaus anziehend für Urlauber sein kann.

Welches Foto am besten für eine möglichst große Werbewirkung geeignet ist, könnten Marketingexperten wohl nur durch Befragungen oder sogenannte A/B-Tests herausfinden.

Dass eine Beschwerde der Gemeinde am gewählten Foto für diese ITB noch etwas ändert, kann man wohl ausschließen, da die ITB bereits am 09. März wieder zu Ende geht.

Es entsteht der Eindruck auf, dass der Bürgermeister von Pájara Aufmerksamkeit um jeden Preis erreichen will, selbst wenn es um etwas so Subjektives wie die Auswahl eines Werbefotos geht.

Anlässlich der Tourismusmesse FITUR in Madrid stellte der Bürgermeister von Pájara die Forderung, dass das Wort „Pájara“ einen Eintrag im spanischen Duden erhalten sollte. Er schlug vor, Pájara als „Tourismushauptstadt von Fuerteventura“ in das Wörterbuch aufzunehmen.

Was hätte Pedro Armas wohl dazu gesagt, wenn die kanarische Regierung ein Foto des Palmenhains in Costa Calma für den Messestand verwendet hätte?

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14 Kommentare

  1. Jeder Bürgermeister sollte natürlich daran gemessen werden, wie er SEINE Region voranbringen möchte. Wie immer in der Politik, gibt es dann eine Außen- und Innendarstellung.
    Er hat sich um beides zu kümmern.
    Außendarstellung ist sicher deutlich beliebter, hier kann man mit schönen Bildern und großen Worten die Öffentlichkeit betören, muss nichts greifbares verkünden, um sich vordergründig selbst zu präsentieren.

    Dem entgegen steht die meist deutlich weniger beliebte Innenpolitik und -darstellung, da HIER nichts auf Fiktion, sondern Tatsachen beruht.
    Die nicht zu vertuschen sind.
    Die wassersprudelnde Strassen zum Vorschein bringen.
    Die anprangern.
    Die Menschen wütend machen, weil sie ihre Grundrechte eingeschränkt sehen.

    Auch wenn die FZ stets inselflächig berichtet, ruht der Fokus nunmal auf dem deutsch(sprachigem) Süden.
    Costa Calma mit seinen Sorgen dürfte im Rest der Insel kaum wahrnehmbar sein, denn wohl jede Region hat ihr Costa Calma.
    Nur das dort seltener die deutschsprachige Urlauber- und Residentenklientel angesprochen wird.

    Das DANN bei der Präsentation einmal von der üblichen Lagune am Playa Barca abgewichen wird, wird der Insel nicht schaden – höchstens dem Pfau Armas eine Feder kosten … ;O)

  2. Das ist genau die Art Strand, wegen der ich seit 20 Jahren komme. Wenn ich einen überfüllten Touristenstrand will an dem ich bei Wellengang rausgejagt und angeblökt werde, würde ich immer noch nach Mallorca. Insofern ist das Foto eine sehr gute Wahl.

  3. Die Beweggründe des Pedro Armas sind leicht zu durchschauen, viel Lärm um nichts war es allemal. Für mich ist das auf der ITB gezeigte Foto durchaus für die Insel repräsentativ, es zeigt eine der vielen faszinierenden Landschaften abseits vom üblichen Klischee, dass gern die zweifelsfrei schönen weiten Strände in Nähe der durch Hotelketten okupierten Gebiete im Süden zeigt. Zugegeben, die Beherbergungsindustrie möchte die Gäste vornehmlich in diesen , „ihren“ Arealen wissen.
    Insofern ist es erstaunlich und mutig von Madrid, auf einem Messestand mit einem Symbolfoto für eine noch ursprüngliche, massentouristisch vergleichsweise unberührte Region zu werben. Man darf jedoch die Bedeutung eines simplen Fotos auf der ausschließlich von gewerblichen Besuchern frequentierten ITB keinesfalls überbewerten, für die Damen und Herren dieser Veranstaltung spiele ganz andere Kriterien eine Rolle. Als langjähriger Fuerte-Fan, ohne Interesse an der Retorteninfrastruktur wie beispielsweise in Costa Calma oder Jandia, freute ich mich über das Foto, aufgenommen an einer Stelle im noch ursprünglichen Teil Fuerteventuras, das im Gegensatz zum beispielsweise gehypten Cofete und trotz besserer Pkw-Erreichbarkeit noch herrlich einsam ist. Ich denke, das wird auch so bleiben und Pedro Armas braucht nicht zu befürchten, dass die Touristen „seiner“ Region in die Nähe der Playa Esquinzo abwandern. Er kann und sollte sich also weiterhin mit solch profanen Aufgaben wie Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur in seinem Verwaltungsterritorium
    befassen. Wie gesagt, viel Lärm um nichts..

    • Wenn Pedro Armas seinen Standpunkt aus Pajára Sicht darstellt, mag das überheblich klingen, ist aber sicher kein Einzelfall.
      Wer seine Region mit Hochglanz verkaufen, die Bürger aber s/w verkümmern lässt, ist im schlimmsten Fall eben ein:
      … völlig normaler Politiker…

      Die angesprochene Region um „Playa de Esquinzo“ ist im übrigen eine der schönsten und naturbelassensten Gegenden der Insel, anders als Cofete – nicht zu Unrecht „gehypt“ – hat es den Charakter einer typischen Westküste mit bilderbuchartigen Buchten und Steilwänden.

      Nachfolgendes Video einer hier ansässigen Künstlerin ist genau dort entstanden, worauf das Plakat verweist und man muss neidlos erkennen, das Pajára sehr schön, aber eben nur ein Teil der Insel ist …

      https://www.youtube.com/watch?v=z3j7V4vqG8g

  4. Vielleicht hat die kanarische Regierung bewusst dieses Foto ausgewählt, weil Pájara darauf eben nicht gezeigt wird 😉 Damit könnte man dann auf etwas subtilere Weise dem Verfall in einigen Ecken Pájaras Rechnung getragen haben oder vielleicht möchte man auch nur dem Pedro Armas vor das Schienbein treten? Wer weiß….?

  5. Wenn man sieht wie verkommen z.B. der einstmals schöne Palmenhain und Costa Calma ist, kommen einem die Tränen!Wir waren erstmals nach 3 Jahren im Dezember 22 wieder hier und es hat sich negativ entwickelt!Deswegen verstehe ich nicht wie man sein Maul so weit aufreissen kann,man sollte Mal besser das Hirn einschalten!Ich hoffe daß Fuerte mit diesem Foto auf der Touristikmesse positiv ankommt!

  6. Peinlich finde ich vor allem Berlin und die ITB – dort sind diesmal keine Besucher zugelassen.

    Somit können sich die Tourismusunternehmen oder Bürgermeister auch mehr mit sich selbst beschäftigen, der eigentliche MENSCH, um den es bei Reisemessen ja eigentlich gehen sollte, bleibt außen vor.
    Die großen Reisemessen in Madrid im Januar und Mailand/Februar hatten da mehr zu bieten – DEUTLICH mehr. Vor allem Offenheit – was in Berlin seit einiger Zeit nur Phrase, nicht gelebte Wirklichkeit ist.

    Danke Deutschland feat. „Bundesregierung“

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