Armas auf neuem Kurs: Zukunft für kanarische Fährgesellschaft dank umfangreicher Restrukturierung

Mehrfach berichtete die Fuerteventura-Zeitung über die finanziellen Schwierigkeiten der kanarischen Fährgesellschaft Armas Trasmediterránea. Die hohe Schuldenlast nach der Übernahme von Trasmediterránea durch Naviera Armas, S.A. und die stark geschrumpften Umsätze während der Corona-Pandemie hatten das Unternehmen an den Rand der Insolvenz gebracht.

Anfang November 2020 hatte das Unternehmen Schulden von rund 800 Mio. Euro angehäuft. Es drohten Ausfälle der Zinszahlungen auf Unternehmensanleihen.

Ende November 2020 beantragte das Unternehmen Staatshilfen und verhandelte mit den Gläubigern über einen Zahlungsaufschub.

Anfang Dezember 2020 konnte das Unternehmen bekanntgeben, dass es sich mit einem Großteil der Gläubiger auf ein Stillhalteabkommen einigen konnte.

Im Juni 2022 lehnte der spanische Industrie-Rettungsfond die Gewährung von Staatshilfen ab. Kurze Zeit später, im Juli 2022, gewährte die Deutsche Bank einen Kredit über 150 Mio. Euro und rettete so die Fortführung des Unternehmens.

Sanierung und Umstrukturierungen

Am 14. April 2023 gab Armas Trasmediterránea bekannt, dass man ein Vereinbarung zur Reduzierung der Verschuldung erreicht habe, die von allen Gläubigern und Aktionären unterstützt werde.

Das Konzept zur Refinanzierung und Rekapitalisierung umfasst eine Umwandlung von Schuldverschreibungen in Höhe von rund 445,9 Mio. Euro in Eigenkapital. Nach dieser Umwandlung sinkt die Schuldenlast auf 178,4 Mio. Euro.

Außerdem verpflichten sich die neuen Mehrheitsaktionäre, die nun 94% des Eigenkapitals auf sich vereinigen, zusätzliche Finanzmittel von zu 73,3 Mio. Euro für jeglichen Liquiditätsbedarf zur Verfügung zu stellen, der sich ergeben könnte, während sich das Unternehmen im vereinbarten Rekapitalisierungsprozess befindet.

Nach der Umstrukturierung hält die Familie Armas nur noch 6% der Anteile. Zu den anderen Aktionären gehören Investment-Vehikel von JP Morgan, Barings, Cheyne Capital, Bain Capital und Tresidor.

Neubesetzung des Managements

Neben der Kapitalstruktur wird auch das Management des Unternehmens neu geordnet.

CEO wird Sergio Vélez Álvarez, der als einer der renommiertesten Spezialisten in Spanien für Restrukturierung und operative Optimierung von Unternehmen gilt. Er bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung aus Unternehmen in ähnlichen Situationen wie Natra, Grupo Gallardo Balboa, Dia oder Grupo Siro mit.

Marc Canalda, der bisherige Interimsdirektor, wird neuer CFO.
Außerdem ergänzen weitere Topmanager in den Bereichen Vertrieb, Einkauf und Versicherungen das Führungsteam.

Operativer Gewinn von 52 Mio. Euro für 2023 geplant

Die Umstrukturierung des Kapitals und des Managements sollen außerdem durch eine überarbeitete Unternehmens-Strategie ergänzt werden. Diese enthält unter anderem folgende Ziele:

1. Verbesserung des Kredit-Ratings als Konsequenz der neuen Kapitalstruktur
2. eerbesserung des Service und der Verfügbarkeit für die Kunden
3. Konsolidierung der Führungsposition gegenüber den Wettbewerbern, vor allem zwischen den Kanarischen Inseln und zwischen dem Spanischen Festland und den Kanaren.
4. Optimierung und Erneuerung der Schiffsflotte auf den Routen der Kanaren und der Straße von Gibraltar und der Fahrzeugflotte von Hermes (Landtransport auf den Kanaren, Balearen und Ceuta/ Melilla).
5. Operative Verbesserung durch Effizienzsteigerungen unter Ausnutzung der Synergien der beiden Flotten der Gruppe, Armas und Trasmediterránea.

Das Unternehmen rechnet dank aller Maßnahmen mit einem operativen Gewinn von 52 Mio. für das Geschäftsjahr 2023.

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