Kanaren könnten wie Ibiza sein, nur besser – wenn Elektronische Musik gefördert würde

DJ-Pult-Disko-Festival

Ibiza gilt als das Party-Mekka Europas, wenn es um House- und Techno-Musik geht.

Nach Ansicht von Manuel Martín Toledo, Veranstalter des Suncode Festivals auf Gran Canaria am vergangenen Samstag, 22.07.2023, könnten die „Kanaren wie Ibiza sein, nur viel besser, weil wir das ganze Jahr über funktionieren dank unseres wunderbaren Klimas“.

„Als großer Fan elektronischer Musik wie House und Techno habe ich mit meinen Partnern die Situation analysiert und festgestellt, dass es ein großes Defizit an ernstzunehmenden Veranstaltungen dieser Musikrichtung in der Hauptstadt [Las Palmas de Gran Canaria] gab. Es gäbe lediglich ein paar kleine sporadische Fiestas, aber es sind Produktionen von geringer Qualität, mit sehr beschränkten Zuschauerzahlen und wenn, dann hauptsächlich im Süden.

Wir haben beobachtet, was verschiedene Veranstalter auf der Nachbarinsel Teneriffa machen, wie z.B. das Greenwood Festival, das zu jeder Ausgabe über 10.000 Menschen anzieht und das in Form von neuen Arbeitsplätzen, Hotelreservierungen und einem spektakulären Nachtleben zur Wirtschaftsleistung beiträgt. Dort werden Millionen bewegt, während wir auf Gran Canaria noch Lichtjahre davon entfernt sind.

Aus dieser Erkenntnis ist unser Suncode Festival entstanden, aus der Notwendigkeit heraus, dieses Defizit zu füllen und unserem Publikum Veranstaltungen von hoher Qualität zu bieten, bei denen der 18-Jährige zu einem bescheidenen Preis tanzen und der 50-Jährige einen Premium-Coctail schlürfen und im VIP-Bereich feiern kann, vereint durch die Lust auf gute Musik und eine gute Zeit, mit einem schönen Blick auf das Meer und die Umgebung der Playa de las Canteras, erklärte Toledo weiter.

Musikrichtung sei „dämonisiert“ worden

Für Toledo ist es an der Zeit, mit alten Missverständnissen aufzuräumen. Seit vielen Jahren sei die Elektronische Musik auf Gran Canaria „dämonisiert“ worden und habe einen schlechten Ruf bekommen, weil sie in eine Ecke mit Straftaten und Gewalt gestellt wurde.

In den 1990er Jahren sei der Süden von Gran Canaria ein Top-Ziel gewesen, es gab ein ausschweifendes Nachtleben an jedem Tag der Woche, das junge Menschen aus der ganzen Welt angelockt habe. Doch in den letzten Jahren hätten Politiker und große Hotelketten das Nachleben zerstört und stattdessen viel Rentner- und All-Inclusiv-Tourismus angelockt, der kaum noch das Hotel verlässt. Viele Bars, Restaurants und Diskotheken mussten daher ihre Türen schließen. Seit die letzten House-Diskos wie das Chic und Pachá geschlossen haben, sei der Süden tot und die Hauptstadt auch.

Appell an die kanarische Politik

Wir lassen uns eine große Gelegenheit entgehen, glaubt Toledo. Wir brauchen eine größere Unterstützung durch die Behörden. Diese könnten z.B. öffentliche Bereiche für die Organisation von Festivals bereitstellen, weniger gesetzliche Hürden aufstellen und mehr Flexibilität bei den Veranstaltungszeiten gewähren. Außerdem sollten junge Künstler gefördert werden, damit sie ihre Audiovisuellen Projekte starten können und es sollten an unseren herrlichen Stränden nachhaltige „Beach Clubs“ genehmigt werden und nicht nicht erbärmliche Strandbuden, für die man sich schämen muss.

All dies würde ein zahlungskräftiges internationales Publikum anziehen, das sich amüsieren will und ein ganzjährig gutes Klima sucht.
Aber solange wir kein hochwertiges Vergnügungs- und Gastronomie-Angebot haben, können wir nicht mit anderen Zielen in anderen Ländern mithalten.

Beach Club auf Fuerteventura

Der Beachclub im Süden von Fuerteventura, dessen Projekt Investoren Mitte Februar 2023 präsentiert haben, könnte einige der Forderungen, die Toledo aufgestellt hat, erfüllen.

Ob das Projekt nach dem Regierungswechsel auf Fuerteventura nach den Wahlen Ende Mai 2023 aber noch eine Chance hat, bleibt abzuwarten.

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