Starkregen auf Fuerteventura: überflutete Autos in Morro und Hubschraubereinsatz in Ajuy

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Regen auf Fuerteventura ist eigentlich ziemlich unwahrscheinlich. Im langjährigen Durchschnitt fallen auf Fuerteventura 98mm Regen in einem ganzen Jahr. Diese geringe Regenmenge verteilt sich auf durchschnittlich 15,7 Regentage pro Jahr. Diese Werte gelten für die Messstation am Flughafen von Fuerteventura.

Doch die Starkregenereignisse am 22. Dezember 2023 haben einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass Durchschnittswerte, die über einen Zeitraum von 30 Jahren ermittelt werden, nur wenig über das Wettergeschehen eines einzelnen Jahres aussagen können. Außerdem zeigen die Beobachtungen vom 22.12.2023, wie extrem unterschiedlich das Wetter auf in verschiedenen Orten auf Fuerteventura am selben Tag sein kann. Während im Hafen von Morro Jable im Zeitraum von 12:00h bis 18:00h mehr als 36mm Regen gemessen wurden, waren es im Hafen von Corralejo nur rund 11mm.

Die Messstation am Flughafen registrierte sogar nur 6,3mm. Dort regnete es jedoch in der Zeit von 0:00h bis 06:00h.

In La Pared hat es nach unseren Beobachtungen überhaupt nicht geregnet. Auch in Costa Calma blieb der Regen aus, wie uns mehrere Leser berichteten, während es im rund 10km Entfernten La Lajita durchaus ordentlich geregnet hat.

Zum zweiten Mal „Land unter“ in Morro Jable innerhalb eines Monats

Besonders heftig war der Regen auch diesmal wieder in Morro Jable, wo 36,2mm Niederschlag gemessen wurden. Damit erlebte die südlichste Stadt im Süden von Fuerteventura schon den zweiten Starkregen im Dezember 2023. Bereits am 01. Dezember war es lokal zu sehr starken Regenfällen im Morro Jable gekommen.

Auch wenn es für eine abschließende Bilanz noch zu früh ist, war das Ausmaß der Schäden diesmal wohl deutlich höher. Nach Angaben von Fran Torres, des Koordinators für Sicherheit und Notfälle der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo), wurden in Morro Jable mehrere Wohnungen von den Wassermassen überflutet. Außerdem versanken mindestens zwei Autos, die neben der Avenida del Saladar, der U-förmigen Umgehungsstraße um den „alten“ Teil von Morro Jable. geparkt waren, zur Hälfte in dem sich stauenden Wasser.

Morro Jandia Regen
Auf der Avenida del Saladar in Jandía war kein Unterschied zwischen Fahrbahn und Bürgersteig zu erkennen

Auch im unteren Teil der Avenida del Saladar auf Höhe des Cosmo Shopping Centers stauten sich die Wassermassen. An mehreren Stellen wurden die Kanaldeckel hochgedrückt, was das ohnehin schon schlammige Wasser zusätzlich mit allerlei Unappetitlichem „dekorierte“.

Barranco von Ajuy verwandelt sich in Fluss

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Blick aus dem Hubschrauber auf das Barranco von Ajuy

Wie schon am 19. März 2017, wurden auch am Nachmittag des 22. Dezember 2023 insgesamt 17 Touristen, die die Höhlen von Ajuy besucht hatten, von den Auswirkungen des Regens überrascht.

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Den Besuchern der Höhlen von Ajuy war der Rückweg abgeschnitten

Weil sich das Barranco innerhalb kurzer Zeit in einen Fluss verwandelt hatte, war ihnen der Rückweg versperrt. Polizei, Feuerwehr und ein Hubschrauber der GES mussten den Urlaubern zur Hilfe kommen. In diesem Beitrag erfahrt Ihr mehr über die Hintergründe des Hubschraubereinsatzes in Ajuy.

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Zwei Autos, die trotz Regenwarnung im Barranco geparkt waren…

Zwei Autos, die trotz aller Warnungen im Barranco von Ajuy geparkt waren, wurden überschwemmt.

Menschen sind nach unseren bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden gekommen.

Starkregen verursacht oft mehr Schaden als Nutzen

Grundsätzlich ist Regen für die Natur auf Fuerteventura äußerst wichtig. Doch wie bei allem gilt auch hier: die Dosis macht das Gift. Zwar kann auch ein einzelnes Starkregenereignis die Insel für eine gewisse Zeit mit einem Hauch von Grün überziehen, wie die Auswirkungen des September 2022 zeigten.

Dennoch richtet Starkregen auch für die Natur oft mehr Schaden als Nutzen an. Die ungebremsten Regenmassen sorgen für Erosion. Erde und die darin enthaltenen Samen der einheimischen Pflanzen, die auf das Leben spendende Nass warten, werden in großen Mengen ins Meer gespült. Es wird also deutlich weniger grün auf Fuerteventura, wenn 36mm innerhalb von einer Stunde fallen, als wenn dieselbe Regenmenge über mehrere Tage verteilt vom Himmel kommt und die Erde das Wasser in Ruhe aufnehmen kann, anstatt fortgespült zu werden. In die Jahresstatistik gehen beide Werte jedoch mit derselben Zahl ein.

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