Die Abteilung für Raumordnung der Inselregierung (Cabildo) von Fuerteventura, die von der Regierungsrätin Nereida Calero geleitet wird, hat die Ausschreibung für die Erstellung des „speziellen Territorialplans zur Implementierung von Infrastruktureinrichtung zur Energieerzeugung, Umwandlung und Verteilung auf Fuerteventura“ veröffentlicht.
Für die Erstellung des „Energieplans“ (Plan Territorial Especial para la Implantación de Infraestructuras de Producción, Transformación y Distribución Energética en Fuerteventura) ist ein Budget von 270.378 Euro eingeplant.
Die Ausschreibungsfrist endet am 25. Oktober 2023.
Dies gab das Cabildo am 27. September 2023 in einer Pressemitteilung bekannt.
Lola García, die Präsidentin des Cabildo, betonte, wie wichtig es ist, dass Fuerteventura eine klare Raumordnung hat. Dies ist eine unserer großen Verpflichtungen als Regierungsgruppe, da die Raumplanung die wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht, jedoch immer im Gleichgewicht mit den Bedürfnissen der Bevölkerung und dem Schutz des Territoriums stehen muss, da letzteres eines unserer kostbarsten Güter als Insel ist.
Lola García fügt hinzu, dass wir erneuerbare Energien nicht als sauber bezeichnen können, wenn sie unkontrolliert und zerstreut über das gesamte Territorium implementiert werden und dabei schwerwiegende Schäden an Gavias (traditionelle Bewässerungssysteme) und Landschaften verursachen. Es ist unsere Aufgabe als Verwaltung und als Gesellschaft von Fuerteventura zu entscheiden, wo und wie diese Energiesysteme implementiert werden.
Die im Cabildo für das Ressort Raumordnung zuständige Regierungsrätin, Nereida Calero, erklärte, dass „wir selbstverständlich für erneuerbare Energien eintreten. Sie sind der Weg, um die notwendige Veränderung des Energiemodells und die Dekarbonisierung des Planeten zu erreichen, aber dies muss immer mit Planung und unter Berücksichtigung der Umwelt und des Territoriums erfolgen.“
Nicht zu vergessen sei, dass „Angelegenheiten, die Fuerteventura betreffen, auf der Insel geplant werden sollten, und uns weder von außen auferlegt werden sollten, noch von multinationalen Unternehmen, die die Realität der Insel nicht kennen“, führte Calero abschließend aus.
Fuerteventura nutzt Möglichkeiten von Sonne und Wind kaum aus
Obwohl es auf Fuerteventura Sonne und Wind im Überfluss gibt, lag der Anteil der regenerativen Stromerzeugung in 2021 gerade einmal bei 18,7%. Die restlichen mehr als 81% stammen noch immer aus einem desolaten Öl- und Gaskraftwerk.
Da es auf Fuerteventura bis heute keinen aktualisierten Raumordnungsplan und damit auch keinen aktuellen Energieplan gibt, nutzten Unternehmen die Möglichkeit, Windparks und Photovoltaikanlagen auf Grundlage des kanarischen Bodengesetzes und einer Erklärung „zum öffentlichen Interesse“ genehmigen zu lassen.
Da Fuerteventuras Regierung nicht die einzige Inselregierung ist, die es nicht geschafft hat, einen eigenen Energieplan aufzustellen, hat die kanarische Regierung im Juni 2023 kurzerhand Energiepläne für alle Kanarischen Inseln, also auch für Fuerteventura, erstellt.
Das Cabildo de Fuerteventura sah sich bei dieser Entscheidung übergangen und in seinen Kompetenzen verletzt. Ende August 2023 forderte die Inselregierung von Fuerteventura die kanarische Regierung auf, alle laufenden Windkraft- und Photovoltaikprojekte zu stoppen, bis der inseleigene Energieplan erstellt ist.
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