Kanaren: Fangsaison für Roten Thunfisch eröffnet

Thunfisch

Das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährung und Umwelt hat beschlossen, die Fangsaison für den Roten Thunfisch in den Gewässern der Kanaren zu eröffnen. Ab Montag, den 26.03.2018, dürfen 243 registrierte Fischerboote ihre Jagd auf den Roten Thunfisch beginnen.

Allerdings dürfen sie nur traditionelle Fangmethoden wie das Angeln mit einer Rute oder mit Handleinen einsetzen. Der Einsatz von Ringwadennetzen ist verboten.

Ringwadennetze rotten ganze Schwärme aus

Bei der Fangmethode mit Ringwadennetzen wird ein bis zu 2.000 Meter langes Netz ringförmig um einen Fischschwarm ausgelegt. Die Netze können in eine Tiefe von 200 Meter reichen. Dann wird das Netz unten zugezogen, sodass praktisch der gesamte Schwarm abgefischt wird. Das führt dazu, dass dieser Schwarm keine Nachkommen mehr hervorbringen kann. Daher gilt diese Fangmethode als ein Hauptgrund für die Überfischung des Roten Thunfisch.

Roter Thunfisch in Japan heiß begehrt

Über 80% des im Mittelmeer gefangenen Roten Thunfisch wird nach Japan verkauft und zu Sushi verarbeitet. Dort erzielen die besten Exemplare Preise von 150.000 Dollar und mehr.

Durch die Überfischung sind die Bestände jedoch dramatisch zurückgegangen. Ob strenge Fangquoten ausreichen, damit die Bestände sich erholen können, bezweifeln viele Naturschutzorganisationen. Vor allem ist fraglich, ob sich industrielle Fangflotten an die Quoten halten und ob es ausreichend Kontrollen gibt.

Streit um Fangquote auf den Kanaren

Die kanarischen Fischer dürfen in dieser Saison 255 Tonnen Roten Thunfisch fangen. Das sind 35% mehr als in der Saison 2017. Die kanarischen Fischer halten ihren Anteil an der gesamten Quote für zu gering. Insgesamt dürfen im Mittelmeer und Ostatlanktik 32.000 Tonnen gefangen werden.

Im letzten Jahr dauerte die Fangsaison für den Roten Thunfisch in den kanarischen Fanggebieten gerade einmal eine Woche. Dann war die Quote aufgebraucht. Wenn 90% der Quote erreicht sind, wird Fangsaison unterbrochen. Die verbleibende Quote wird dann verlost. So will man die Einhaltung der Quoten auf den Kanaren besser kontrollieren.

Die Fischereibehörde hatte die Verteilung der Quote auf die berechtigten Boote per festem Anteil vorgeschlagen. Dadurch hätte ein kleines Boot genauso viel fangen dürfen wie ein großes. Außerdem wollte man dadurch ein punktuelles Überangebot zu vermeiden. Ein solches hätte zu sinkenden Preisen geführt.

Allerdings konnte man mit dem Vorschlag keinen breiten Konsens unter den Fischern erreichen. Deshalb blieb man bei dem alten Verteilungsschlüssel und wartet auf das neue Fischereigesetz, das in 2019 in Kraft tritt.

Wer gerne Thunfisch isst, sollte im Supermarkt die Augen offen halten. So günstig und frisch wie auf den Kanaren kann man Thunfisch in Deutschland nicht kaufen. Dabei muss es nicht immer Roter Thunfisch sein. Auch der Atlantische Bonito oder der „Sierra“ sind echte Delikatessen. Oft sind sie zu Spottpreisen zu bekommen. Die kanarischen Fischer nennen diese Arten verächtlich „Karnickel des Meeres“ („conejos del mar“).

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