Mojo Sauce – Die Sauce der kanarischen Küche

Mojo-Saucen

Jeder, der schon einmal auf Fuerteventura oder einer der anderen kanarischen Inseln war, hat mit der berühmten Mojo Sauce Bekanntschaft gemacht. Hier gehen wir dem Geheimnis der Mojo Saucen auf den Grund.

Was ist Mojo?

Eine Mojo ist eine pikante, auf Knoblauch und Öl basierende Soße, die in verschiedenen Varianten in einem kanarischen Haushalt zu fast jedem Essen serviert wird. Auch wird die Mojo Soße gerne als kleiner Appetithappen mit Brot vor dem Essen gereicht. In der Regel bekommt man in Restaurants auf Fuerteventura vorab Brot mit Mojo auf den Tisch gestellt. Mojo Sauce wird kalt serviert.

Zu Hauptspeisen oder als „tapa“ gibt es die Mojo Sauce meist mit „papas arrugadas“, den kleinen, ungeschälten kanarischen Kartoffeln. Die wörtliche Übersetzung lautet “Runzelkartoffeln” (arruga – Falte oder Runzel). Früher wurden diese kanarischen Kartoffeln mit Meerwasser gekocht. Heute kocht man sie hingegen einfach in reichlich gesalzenem Wasser mit einer halben Zitrone. Die Schale der Kartoffeln kann problemlos mitgegessen werden. Mojo Saucen gibt es in vielen verschiedenen Varianten, am bekanntesten sind Mojo rojo und Mojo verde.

Was bedeutet Mojo?

Das Wort „Mojo“ hat seinen Ursprung im spanischen Wort „moje“, das von „mojar“ (anfeuchten, befeuchten, eintunken) abgeleitet ist. Wie auch bei vielen anderen Worten, wurde im täglichen Sprachgebrauch auf den Kanaren der Vokal e gegen das o getauscht und der einzigartige Name der Saucen war gefunden.

Der Unterschied zwischen Mojo rojo und Mojo verde

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Mojo verde, Mojo rojo

Fast alle Mojos werden im Gegensatz zu den meisten anderen Soßen ausschließlich aus frischen, ungekochten Zutaten kalt gerührt, wodurch sämtliche Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe erhalten bleiben. Mojo Saucen sind in der Regel sind vegan.

Man unterscheidet im Allgemeinen zwei Arten von Mojo Saucen, die „Mojo rojo“ (rote Mojo) und die Mojo verde (grüne Mojo).

Rote Mojo (Mojo rojo)

Die Mojo rojo wurde bis zum Ende des 19. Jahrhundert auch Mojo bravo (bravo = mutig, scharf) genannt. Heute gibt man eher den Beinamen picón (picar = brennen), der schon drauf hinweist, dass es sich um eine scharfe Sosse mit kräftigem, pikantem Geschmack handelt. Sie wird als kalte oder zimmertemperierte Sauce zu Fleischgerichten und kanarischen Kartoffeln serviert. In den meisten kanarischen Restaurants reicht man die Mojo rojo mit Brot als Vorspeise oder sie kommt sogar als „Gruß aus der Küche“. Mojo rojo eignet sich hervorragend zum Einlegen von Käse oder Oliven oder als Marinade für Grillfleisch. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Grüne Mojo (Mojo verde)

Die grüne Mojo Soße ist auf Kräutern basiert. Auch die Mojo verde gibt es in verschiedenen Varianten, je nachdem, welche Kräuter eingesetzt werden. Meist verwendet man „perejil“ = Petersilie oder „cilantro“ = Korianderkraut oder eine Mischung beider Kräuter. Die grüne Mojo wird meist zu meist zu Fischgerichten gereicht. Sie ist nicht so scharf wie die Mojo rojo und unterstreicht daher besser den feineren Geschmack. Auch zu Ziegenkäse oder Huhn wird daher meist Mojo verde gereicht.

Andere Mojo Saucen

Rezepte für Mojo Soße gibt es fast so viele wie Familien auf den Kanaren. Auch unterscheiden sich die Vorlieben nach Inselzugehörigkeit. Die im touristischen Bereich weniger bekannten Sorten wie Orangen Mojo (Mojo de naranjas), Mandel Mojo (Mojo de almendras) oder Käse Mojo (Almogrote gomero) sind es mehr als wert, sie einmal zu probieren.

Worauf kommt es beim Selbermachen einer Mojo Soße an?

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Mojo Rojo mit Papas arrugadas

Die Qualität einer Mojo Sauce steht und fällt mit der Qualität des Öls und der Qualität des Knoblauchs. Der kanarische Knoblauch ist vom Geschmack wesentlich intensiver und bekömmlicher als gewöhnlicher Knoblauch. Zuhause sollten sie möglichst frischen Knoblauch verwenden.

Beim Öl scheiden sich die Geister. Die einen sind Verfechter des Olivenöls, die anderen schwören darauf, dass die Mojo mit einem neutralen Öl (z.B. Sonnenblumenöl oder Maisöl) am Besten schmeckt. Wichtig ist in jedem Fall ein gutes Öl zu verwenden, bildet doch Öl schließlich die Grundlage einer Mojo Sauce.

Ganz wichtig ist auch der Kreuzkümmel, der Samen der Pflanze Cuminum cyminum. Dieser unterscheidet sich vom europäischen Kümmel durch den viel intensiveren Geschmack, der so manche Speise zu einem besonderen Geschmackserlebnis werden lässt.

Rezepte für Mojo Saucen

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Guten Appetit – Kanarische Kartoffeln mit Mojo picon

Rote Mojo – Mojo Rojo Rezept

2 – 4 getrocknete Chilischoten
bis zu 1 Knolle Knoblauch
knapp 1 TL Salz
200ml neutrales Öl
40-80 ml Weißweinessig
½ TL Kreuzkümmel (Cumin)
½ TL scharfes Paprikapulver
1 Tomate

Den Knoblauch schälen und in ein hohes, schlankes Rührgefäß geben. Je nach Schärfe des Knoblauchs kann man auch nur eine halbe Knolle oder weniger verwenden. Nur 40ml!!! Essig, Salz, Kreuzkümmel, Chilischoten und Paprikapulver hinzugeben.

Mit den Chilischoten vorsichtig anfangen! Beim ersten Versuch mit zwei Schoten starten, nicht, dass es gleich zu scharf wird. Tomate waschen und den Stielansatz entfernen. Etwas kleinschneiden und ebenfalls ins Rührgefäß geben. Mit dem Stabmixer alles gut zerkleinern und dann bei laufendem Stabmixer das Öl in einem ganz feinen Strahl einlaufen lassen. Wie bei der Herstellung von Mayonnaise wird die Sauce mit der Zeit fester. Abschmecken und nach Bedarf weiteren Essig oder Salz hinzugeben.

In ein sauberes, verschließbares Gefäß geben und durchziehen lassen. Die Mojo Sauce schmeckt erst durchgekühlt richtig gut.

Anmerkung: Die Tomate ist optional. In manchen Familien wird auch eine frische rote Paprikaschote verwendet. Nutzen Sie diese Möglichkeiten der Variation, so schmeckt auch die Mojo rojo immer mal anders!

Grüne Mojo – Mojo verde Rezept

1 Knolle Knoblauch
1 Bund Kräuter (Petersilie, Koriander oder eine Mischung)
50ml Weißweinessig
250ml Olivenöl
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Salz

Den Knoblauch schälen, die Kräuter waschen, trocken schütteln und grob hacken.

Knoblauch mit Salz, Kreuzkümmel und Essig in ein hohes Rührgefäß geben und mit dem Stabmixer gut zerkleinern.

Kräuter hinzugeben und kurz mixen. Dann das Öl in einem feinen Strahl bei eingeschaltetem Stabmixer einlaufen lassen.

Nicht zu lange mixen, die Kräuter sollen nicht zu warm werden!

Mit Salz abschmecken und in einem sauberen Schraubglas aufbewahren.

Wie lange hält sich Mojo Sauce?

Wer nicht zu große Portionen der Mojo herstellt, kann diese einfach ungekühlt aufbewahren, dann solle die Sauce aber schnell verzehrt werden. Im Kühlschrank aufbewahrt, verliert die Sauce schnell an Geschmack. Bei uns ist die Frage nach der Länge der Haltbarkeit noch nie in den Vordergrund getreten, schließlich ist die selbstgemachte Mojo einfach zu lecker!

Guten Appetit!

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2 Kommentare

    • Hallo, es freut uns, wenn Euch die Rezepte gefallen. Zum Thema Haltbarkeit: keine Ahnung, bei uns hält die Mojo max. 2 Tage im Kühlschrank, dann ist sie nicht schlecht sondern LEER 😉
      Aber Spaß bei Seite, wenn Du die Mojo in ein ausgekochtes Glas gibst (wie beim Marmeladekochen) hält sich das sicher auch länger.
      Guten Appetit!

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