Fuerteventura wie in einem afrikanischen Dorf: Einwohner von Costa Calma holen Wasser per Kanister

Wasserversorgung-Tankwagen-Costa-Calma-Fuerteventura

In manchen afrikanischen Dörfern müssen die Menschen auch heute noch kilometerweit zum nächsten Brunnen laufen, um das Wasser dann in schweren Gefäßen nach Hause zu tragen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein war das auf Fuerteventura durchaus auch eher die Regel als die Ausnahme. Fließendes Wasser war in den Häusern keineswegs überall vorhanden.

Doch im 21. Jahrhundert sollte auf einer Insel, die kurz davor ist, einen Flugplatz für Pseudosatelliten zu bauen, eine gut funktionierende Wasserversorgung doch ein Klacks sein.

Rein technologisch wäre die Wasserversorgung in Costa Calma im Süden von Fuerteventura sicher kein Problem. Schließlich hat sie in den letzten Jahren dort weitaus stabiler funktioniert als in vielen anderen Zonen auf Fuerteventura, vielleicht auch gerade deshalb, weil sich ein privates Unternehmen darum gekümmert hat, auch wenn die Preise etwas höher waren als in anderen Regionen.

Doch seit Samstag, 21. Mai 2022, haben die Probleme mit der Wasserversorgung in der Urbanisation Cañada del Rio in Costa Calma einen neuen Höhepunkt erreicht. Eine defekte Pumpe in einer Pumpstation in der Nähe des Hotels Costa Calma Palace sorgte für eine Totalausfall der Wasserversorgung, von dem rund 1000 Menschen betroffen sind.

Canaragua hilft mit einer Ersatzpumpe aus

Am Vormittag des 25. Mai 2022, erhielten Vertreter der Gemeinde Pájara einen Schlüssel zu dieser Pumpenstation von Mitarbeitern des Unternehmens FuertCan. Das Unternehmen Canaragua, das für die Wasserversorgung in Morro Jable zuständig ist, hat der Gemeinde eine Ersatzpumpe leihweise zur Verfügung gestellt und Techniker geschickt, die die Pumpe im Auftrag der Gemeinde installiert haben.

Allerdings, so teilte uns eine Quelle aus der Gemeinde mit, hatte man von Anfang an die Sorge, dass diese Pumpe nicht genug Leistung hätte, um genügend Druck aufbauen zu können. Eine andere Pumpe war aber auf die Schnelle nicht verfügbar.

Da die Einwohner von Costa Calma am 25. Mai 2022 schon 5 Tage ohne Wasser auskommen mussten, stellte die Gemeinde zwei Tankwagen zur Verfügung, an denen die Einwohner sich, wie in einem afrikanischen Dorf, Wasser in Kanister und Eimer abfüllen konnten.

Tankwagen Costa Calma
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Auch vorher war schon zu beobachten, wie verzweifelte Bürger sich an den öffentlichen Strandduschen Wasser abgefüllt haben.

Immerhin meldeten einige Einwohner, dass am Abend des 25. Mai wieder etwas Wasser, jedoch mit schwachen Druck, aus dem Wasserhahn ihrer Wohnungen kam.

Die Gemeinde will eine stärkere Pumpe einbauen, sobald eine solche verfügbar ist.

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11 Kommentare

  1. Liebe(r) Verfasser(in), Die stereotypen Muster der Überschrift in Verbindung mit der lächerlichen Fotomontage entsprechen einer eurocentristischen (wenn nicht gar postkolonialen) Sichtweise, welche im heutigen Journalismus in Frage gestellt werden muss und nicht nur hier keinen Platz mehr haben sollte.

    • Ich finde die Fotomontage durchaus gelungen und maße mir auch nicht an, den heutigen Journalismus zu beurteilen- mit einer Ausnahme: die Berichterstattung in den deutschen Medien zum Ukraine-Konflikt ist sowas von einseitig, dass ich gerne auf Fernsehen, Rundfunk und andere Medien verzichten kann.
      Zum Schluss: ich bin froh, daß es die Fuerte-Zeitung gibt.

  2. Europa ist in Gefahr, sämtliche Infrastruktur wird vernachlässigt. Maximal in den Städten, wo viele Wähler wohnen, passier etwas. Steuergeldern werden vereinnahmt und nach eigenen ermessen verprasst.

    • Mindestens bis zum Ende der gesetzlich vorgegebenen 5-jährigen Mindestvertragslaufzeit. Aber natürlich will sich niemand gerne mit seinem Vermieter streiten, das ist schon klar und macht so etwas grundsätzlich schwierig.

  3. Sobald eine verfügbar ist. Lieferzeit??????? Also weiterhin ohne Wasser. Man sollte aber auch einmal überlegen , was mit den Eigentümer – Gemeinschaften passiert , die bewußt gegen geltendes Recht verstoßen haben und bewusst die vorgeschriebenen Wassertanks abgeschafft oder vergammeln ließen.

      • Hat er, nur haben das die Eigentümergemeinschaften zum Teil selbst verschuldet.
        Anfang Mai in einer Fewo gewohnt deren Eigentümergemeinschaft die Despositos jahrelang nicht gewartet hat. Folge, erste Woche in der FeWo nur von 22:00 – 10:00 Uhr Wasser, danach Toiletten mit Wasser aus Kanistern versorgt. Ein Duschen nach dem Strand konnte man vergessen, wir haben uns dann im Palace eine Karte für den Spa-Bereich gekauft. Nach der „Einigung“ mit FuertCan lief dann in der letzten Urlaubswoche das Wasser den ganzen Tag. Seit dem 21.05. scheint nun überhaupt kein Wasser mehr zu laufen.

        Die Hotels hatten/haben dieses Problem wohl nicht.

        Hier muss ich unserer Vermietung aber ein Lob aussprechen, sie hat sich gekümmert wie sie es nur konnte. Alles was in ihrer Macht stand hat sie getan, nur dieser Einsatz hat uns vor einer vorzeitigen Abreise bewahrt.

        Costa Calma ist total am verkommen, totales Wasserchaos, Straßen sind in einem erbärmlichen Zustand, Gehwege z.B. Av. Jahn Reisen, dort sind über Straßenlöcher Stahlplatten gelegt die zum Teil schon verschoben sind, Revisionsschächte zum Teil Abdeckungen gebrochen, Palmenweg total verkommen und der Gehweg ist zum Teil überwuchert.

        Das ist NICHT mehr das Costa Calma das ich jahrelang kenne!!!

        • Es ist klar, dass immer der Nutzer einer Wohnung, egal ob Mieter oder Eigentümer, direkt von fehlendem Wasser betroffen ist. Das spanische Mietrecht ist jedoch sehr mieterfreundlich, sodass der Vermieter/ Eigentümer die finanziellen Konsequenzen trägt. Im Zweifel hilft da nur der Weg zum Anwalt.

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